Matthias Reich
© Matthias Reich 2017

Lehre

Ich bin seit August 2006 Professor für Bohrtechnik, Spezialtiefbauausrüstungen und Bergbaumaschinen an der Technische Universität Bergakademie Freiberg in Sachsen. In erster Linie unterrichte ich dort das Fach Tiefbohrtechnik, also das Bohren nach Öl und Gas. Dieses Handwerk habe ich in meiner 16-jährigen Karriere in einer führenden amerikanischen Service-Firma gelernt. Die Öl- und Gasindustrie hat leider einen sehr schlechten Ruf - oft wird sie mit Umweltverschmutzung, Klimawandel usw. in Verbindung gebracht. Wesentlich interessanter scheinen die regenerativen Energiequellen zu sein. Ein gutes Viertel der Energie, die wir verbrauchen, können wir tatsächlich bereits aus regenerativen Quellen decken - und das ist gut! Knapp drei Viertel der Energie, die wir verbrauchen, werden aber noch immer aus fossilen Brennstoffen, also aus Kohle, Öl und Gas erzeugt! Und das wird sich auch in den kommenden Jahrzehnten nicht deutlich ändern. Alternative Energiequellen werden zwar weiter ausgebaut werden, der Weltenergiebedarf wird aber gleichzeitig noch schneller ansteigen. Und so wird aller Voraussicht nach auch im Jahr 2050 noch immer der weitaus größte Teil unseres Energiebedarfs aus Kohle, Öl und Gas gedeckt werden müssen. Das ist aber leichter gesagt, als getan. Die leicht zugänglichen Ölquellen, die so genannten konventionellen Lagerstätten, sind ja schon weitgehend erschöpft und deshalb wird es allmählich immer schwieriger, die nötigen Mengen, die wir zum Erhalt unseres Lebensstandards brauchen, aufzufinden und wirtschaftlich sinnvoll und umweltfreundlich zu fördern und zu nutzen. Heute wird eine Öllagerstätte als "leer" bezeichnet, wenn gerade mal das erste Drittel des ursprünglich vorhandenen Öls gefördert worden ist. Die verbleibenden zwei Drittel werden als unlösbarer "Schmutz" am unterirdischen Gestein zurück gelassen. In Zukunft werden wir uns überlegen müssen, wie man den Nutzungsgrad der Lagerstätten deutlich steigern kann. Um diese Aufgabe zu lösen, brauchen wir die besten Ingenieure und Wissenschaftler!!! Ich möchte bei der Suche und Ausbildung dieser Spezialisten helfen. Dazu bin ich an die Technische Universität Bergakademie Freiberg gegangen. Zusammen mit meinem Kollegen Prof. Dr. Mohammed Amro (Professor für Lagerstätten-, Förder- und Speichertechnik) bilden wir Erdöl-Ingenieure aus, die als "Petroleum Engineers" weltweit auf Öl- und Gassuche gehen. Die Berufsaussichten für die Absolventen sind geradezu hervorragend - Energie wird schließlich immer gebraucht! Tiefbohrtechnik ist alles andere als langweilig! Manche Bohrungen sind bis zu 13 km lang und bewegen sich dabei vom Bohrturm aus bis zu fast 10 km zur Seite durch den Untergrund. Die Bohrgarnitur ist vollgestopft mit Sensoren, die es dem Bohrer ermöglichen, nahezu selbständig die ergiebigsten Stellen der Lagerstätte zu finden. Und das bei Backofentemperaturen, Drücken von 1000 bar und extremen Vibrationen. Näheres zum Studium oder zu unserem Institut findet man auf meiner Dienst-Homepage oder auf der Homepage des Instituts für Bohrtechnik und Fluidbergbau.

Forschung

Neben der Lehre hat die Forschung einen festen Platz in meinem Berufsleben. Die meisten meiner aktuellen Projekte drehen sich um die Richtbohrtechnik oder die Tiefengeothermie. Wie kann man harte Gesteine effektiver als bisher erbohren? Wie kann man natürliche Risse im Hartgestein in 5 km Tiefe als Wärmetauscher nutzen? Kann man Sensoren entwickeln, die beim Bohren vorn aus dem Bohrmeißel hinaus in das Gestein blicken können? Kann man lohnende Ziele dann sicher treffen und anbohren? Wie kann man die vielen Informationen, die die Sensoren sammeln, zur Erdoberfläche übertragen? Andere Forschungsprojekte befassen sich mit der Gewinnung von Gashydraten aus der Tiefsee.

Trainingskurse / Vorträge

Neben meinen universitären Vorlesungen biete ich auch Trainingskurse  aus dem Bereich Tiefbohrtechnik für Firmen, Organisationen und Einzelpersonen an. Die Kurse können für bestimmte Anforderungen maßgeschneidert werden. Kontaktieren Sie mich einfach und fragen Sie nach einem Angebot. Meine Spezialität sind Einsteigerkurse für Berufsanfänger. Durch meine Erfahrung im Umgang mit Funk und Fernsehen habe ich gelernt, wie man komplexe Zusammenhänge verständlich vermittelt. Gern halte ich auch Fachvorträge aus dem Bereich der Tiefbohrtechnik. Buchen Sie mich als Gastredner für Ihre Veranstaltung. Woher kommt unser Öl und Gas? Wie bohrt man im Meer? Wie konnte die Ölkatastrophe im Jahr 2010 im Golf von Mexiko passieren? Diese und viele andere Themen sind möglich.

Das Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau der TUBAF

Das Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau der TU Bergakademie Freiberg konnte im Jahr 2012 sein 50-jähriges Bestehen feiern. Die ereignisreiche Geschichte kann im Detail in der Chronik nachgelesen werden, die Sie sich beim Institut bestellen können (den Link unten benutzen). Näheres zum Studium oder zu unserem Institut findet man auf meiner Dienst-Homepage oder auf der Homepage des Instituts für Bohrtechnik und Fluidbergbau.             
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Auf dieser Seite stelle ich Ihnen meine Arbeit vor. Als Universitätsprofessor befasse ich mich in erster mit der Lehre und Forschung zu meinem Fachgebiet. Bedingt durch meine 16-jährige Vorgeschichte als Konstrukteur, Manager der Feldtestabteilung und Product Line Manager einer international führenden Servicefirma der Öl- und Gasindustrie ist das in erster Linie die Tiefbohrtechnik. In jüngster Zeit befasse ich mich aber auch zusehends intensiver mit der “Flachbohrtechnik”, also allen Bohrverfahren, die nichts mit Kohlenwasserstoffen zu tun haben. Hierzu gehört der Spezialtiefbau mit seinen Pfahlgründungen ebenso wie die Brunnenbohrtechnik, der Tunnelbau, das grabenlose Verlegen von Kabeln und Rohrleitungen im Untergrund usw.
Film zum Studium Werbefilm “Geotechnik und Bergbau” Professor